«Körperlich als auch geistig eine Herausforderung»

 

Vier begehbare Häuser hat das zwölfköpfige – vorwiegend aus Pensionisten bestehende – Bauteam für die diesjährigen Freilichtspiele Rüthi gebaut.

 

Die Freilichtbühne Rüthi ist neben ihren imposanten Inszenierungen besonders auch für ihre aufwendigen Kulissenbauten bekannt. Dafür verantwortlich ist seit 2011 der gelernte Baupolier Bruno Bösch. Ende Saison will er sein Amt als Bauchef nach zwölf Jahren abgeben.

Wenn man derzeit über die Wege auf dem Festspielgelände am Fusse des Hügels Blatten in Rüthi läuft, stechen einem sofort vier grössere Bauten an der Hangkante des Burghügels ins Auge. Ein zwölfköpfiges Team aus Freiwilligen ist derzeit dabei, die Kulissen für die Freilichtbühne Rüthi fertigzustellen. Seit April arbeiten die Männer bis zu drei Mal wöchentlich an den aufwendigen Bauten. Immer mit dabei ist Bruno Bösch, der 2011 die Aufgabe des Bauchefs übernommen hat. Als gelernter Polier kennt er sich mit Baustellen aus und leitet sein Team an, von denen die meisten keine gelernten Handwerker sind. «Wir sind lauter Pensionäre», sagt der 75-Jährige lachend. Der jüngste Helfer ist 60 und die ältesten 76 Jahre alt.

 

Komplimente als schönster Lohn

Komplimente als schönster Lohn Nach zwölf Jahren als Bauleiter möchte Bruno Bösch sein Amt
nun Ende Saison abgeben. «In drei Jahren werde ich 78. Dann sollte man mal die Jüngeren machen lassen», sagt der rüstige Pensionär. Zumindest auf dem Bau wolle er nicht mehr aktiv mithelfen. Für Tipps werde er jedoch weiterhin zur Verfügung stehen – «wenn diese denn gefragt sind.» Das Schönste für Bösch sei jeweils, wenn er die Wünsche der künstlerischen Leitung erfüllen konnte. «Und wenn die Leute eine Freude an den Kulissen haben, freut es einen selbstverständlich auch.» Sollte es vorkommen, dass die Kulisse sogar im Ausland gerühmt werde, erfülle ihn dies schon etwas mit Stolz, sagt der Bauleiter bescheiden.

 

Noch viel zu tun bis zur Premiere

Doch bevor «Der kopflose Reiter» am 8. September Premiere feiern kann, ist das Bauteam noch mit ausreichend Arbeit eingedeckt. Die Beiz werde noch geschindelt – mit einzelnen Schindeln wohlgemerkt. Auch ein kleiner «Hühnerstall» für die Musiker wird noch gebaut. Ebenfalls ist ein spezieller Eingang mit einem Torbogen geplant. «Es gibt immer etwas Neues», so Bösch. Mitte August wird schliesslich die Tribüne und ein grosses Gastrozelt zusammen mit dem Zivilschutz aufgestellt, der Holzboden gelegt und die Leitungen für di e Sanitäranlagen werden verlegt. Für drei Wochen vom 8. bis 24. September werden die gesamten Bauten und die Kulisse im Einsatz stehen und von Tausenden Gästen bewundert, bevor sie im Oktober wieder komplett rückgebaut werden.

 

zum gesamten Bericht im KuL

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